Das Haubenlokal von Julia und Martin Rittberger ist insolvent. Foto: Gasthof Post
Der Gasthof Post in Hellmonsödt steht vor dem Aus: Das bekannte Haubenlokal ist insolvent und stellt seinen Betrieb ein. Das gaben Julia und Martin Rittberger am Montag überraschend bekannt.
Am Ende sei die Belastung wirtschaftlich und persönlich zu groß geworden, begründete die Familie Rittberger den schwierigen Schritt: „Die vergangenen Jahre haben unsere Branche stark gefordert. Corona war nur der Anfang – steigende Kosten, Kollektivvertragsanpassungen und der allgemeine Rückgang der Bereitschaft zur Wochenendarbeit haben die wirtschaftliche Führung unseres Betriebes zunehmend erschwert."
Am Montag wurde über die Rittberger Gastro GmbH ein Insolvenzverfahren eröffnet. Zwölf Mitarbeiter, darunter drei Lehrlinge, waren zuletzt im Betrieb beschäftigt. Den rund 30.000 Euro Aktiva stehen Passiva von rund 175.000 Euro gegenüber. 22 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen, berichtet der Gläubigerschutzverband KSV1870.
Das Ende falle Julia und Martin Rittberger nicht leicht, zumal die beiden ihren Betrieb mit Leib und Seele geführt haben: „Unser Ziel war es stets, das Mühlviertel und darüber hinaus mit neuen Ideen kulinarisch zu bereichern. Wir sind überzeugt, dass es uns gelungen ist, eine authentische Kombination aus traditionellem Wirtshaus am Marktplatz und gehobenem Restaurant zu schaffen." Die Auszeichnung mit einer Haube von Gault & Millau gehörte zu den Höhepunkten des Gasthofes, der nun nach fast sieben Jahren seinen Betrieb einstellen muss.
Wie es künftig für die beiden beruflich weitergeht, ist noch völlig offen: Derzeit liege der Fokus darauf, alles geordnet abzuwickeln. Es gebe aber – entgegen kursierender Gerüchte – keinerlei Gespräche mit benachbarten Wirtshäusern über mögliche Betriebsnachfolgen, stellten die beiden klar.