Ein anspruchsvolles Programm, ein spielfreudiges Orchester und ein brillanter Solist: Mit diesen Zutaten sorge das Uniorchester Linz am vergangenen Samstag, den 18. November, in der Kepler Hall an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz für einen glanzvollen Konzertabend.
Dabei startete das von Christian Radner dirigierte Uniorchester mit Mozarts Ouvertüre zu „Don Giovanni“ in das Programm: Das mit starkem Ausdruck und klanglicher Raffinesse vorgetragene Werk eignete sich angesichts seiner Komposition und Uraufführung in Prag hervorragend als Startpunkt in den „böhmischen Herbst“. Mit dem barocken Konzert für Klarinette und Orchester in B-Dur von Johann Stamitz wechselte das Orchester anschließend zu einem der wohl berühmtesten böhmischen Komponisten.
Als Solist an der Klarinette überzeugte dabei Franz-Joseph Labmayr – er ist seines Zeichens Solo-Klarinettist beim Linzer Brucknerorchester – mit einer feinfühligen und in allen Klangfarben schimmernden Interpretation. Das Uniorchester sorgte mit einer präzisen wie feinen Begleitung dafür, dass der Solist selbst im äußersten Piano scheinbar mühelos zur Geltung kam. Gerade der im Tempo reduzierte, zweite Satz des Konzertes wurde so zum absoluten Schmuckstück des Abends.
Mit dem Bläsersextett „Mládi“ von Leoš Janáček sorgten die Holz- und Blechbläser des Uniorchesters für ein weiteres, wenn auch weitaus unbekannteres musikalisches Schmuckstück: Die um eine Bassklarinette erweiterte Bläserquintett-Besetzung zeigte dabei eine beeindruckende technische und klangliche Qualität, die dem dreisätzigen, der Jugend gewidmeten Werk mehr als gerecht wurde.
Die Sinfonie Nr. 8 in G-Dur von Antonín Dvorák bildete den mitreißenden und facettenreichen Schlusspunkt des Abends: Dabei zeigte so manch exponierte und anspruchsvolle Passage dem von überwiegend mit Laien besetzten Orchester seine Grenzen auf. Mit auf den Punkt dargebotenen Solis, einer hervorragenden Klangbalance und einem äußerst spielfreudigen Orchester machte sich die mutige Stückauswahl von Dirigent Christian Radner jedoch mehr als bezahlt.
-Teresa Haudum