Durch das plötztliche Ende der Verbandsspieler-Regelung wächst die Angst, dass Unterhausklubs auf dem Transfermarkt überdurchschnittlich viele ausländische Spieler verpflichten könnten. Foto: stock.adobe.com

Fußball: Aufregung um das plötzliche Ende der Verbandsspieler-Regelung

Aufregung herrscht im Fußball-Unterhaus über eine unerwartete Regeländerung in der Winterpause: Die sogenannte Verbandsspieler-Regelung wurde nach einem Präzedenzfall vom ÖFB gekippt. Damit kann jeder Unterhausklub ab sofort ohne Limit ausländische Spieler verpflichten.

Die Limitierung der Ausländer im Unterhaus war als Schutzmechanismus gegen jene Transfer-Auswüchse gedacht, die vor der Einführung der Regelung immer öfter üblich wurden: Vereine verpflichteten gleich mehrere internationale Spieler und verzerrten damit einerseits den Wettbewerb und führten andererseits die Bemühungen jener Klubs ad absurdum, die auf den eigenen Nachwuchs setzen.

Die Bestimmung war durchaus erfolgreich, die Anzahl der Legionäre im Unterhaus hielt sich in Grenzen. Damit könnte es jetzt aber vorbei sein: Nach einem Präzedenzfall in Niederösterreich ist die Verbandsspieler-Regelung seit wenigen Tagen Geschichte. "Ein Aufrechterhalten der Bestimmung wäre nicht zielführend gewesen, da jede Sanktion, die gegen einen Verstoß ausgesprochen werden würde, spätestens vom ÖFB-Rechtsmittelsenat aufgehoben worden wäre", sagt der Direktor des OÖ. Fußballverbandes, Raphael Koch.

Er und etliche weitere hochrangige Fußballfunktionäre appellieren aber an die Vereine, auf die verstärkte Verpflichtung von Ausländern zu verzichten. Dabei werden auch Alternativen mit einem Anreizsystem überlegt: Jene Klubs, die eine besonders gute Nachwuchsarbeit leisten, sollen belohnt werden. Zudem besteht die sogenannte Eigenbauspielerregelung weiter. Durch diese müssen sich nach wie vor mindestens sechs Spieler mit Eigenbauspielerstatus (also mindestens drei Jahre beim Verein) auf dem Spielbericht befinden.

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