Das zögerliche Agieren des Klimaschutzministeriums blockiert den Ausbau der Gasleitung durch das Mühlviertel. Foto: stock.adobe.com

Gas-Fernleitung durch das Mühlviertel: Gewessler in der Kritik

Kritik an Ministerin Leonore Gewessler gibt es im Zusammenhang mit dem anstehenden Ausbau der Gas-Fernleitung von Oberkappel nach Bad Leonfelden: Das für die Versorgung wichtige Projekt werde durch das träge Agieren des Klimaschutzministeriums unnötig verzögert.

Rund 40 Kilometer lang und 200 Millionen Euro teuer soll die neue Leitung werden. Mit dieser werden Kapazitäten geschaffen, um über Deutschland Flüssiggas aus Norwegen und anderen Ländern zu beziehen und damit die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren. Dazu soll das Projekt geeignet sein, künftig auch Wasserstoff zu transportieren.

Errichtet wird das "WAG Loop" genannte Vorhaben von der Verbund-Tochter Cas Connect Austria, der politisch vorgeworfen wurde, den Ausbau der Leitung nicht energisch genug voran zu treiben. Deren Chef, Stefan Wagenhofer, lässt diesen Vorwurf nicht auf sich sitzen: Alle Vorbereitung seien längst getroffen und man könnte im Grunde genommen jederzeit starten. Allerdings spieße es sich bei den politischen Rahmenbedingungen. Die anstehende Neuordnung des Tarifsystems fehle ebenso wie ein Gesetz, das die Umsetzung durch ein rascheres Umweltverfahren beschleunige. Dazu mangle es auch an den entsprechenden Förderzusagen, die aufgrund des öffentlichen Interesses des Projektes erforderlich seien.

Durch alle diese Gründe würde es bis mindestens 2027 dauern, bis die Leitung in Betrieb gehen könne. Seitens der Betreiber appelliert man, sich ein Beispiel an Deutschland zu nehmen: Dort habe der zuständige Minister Robert Habeck - so wie Gewessler ein Grüner - rasch die notwendigen Voraussetzungen für den Leitungsbau geschaffen.

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