Eine Suche der besonderen Art prägte am Dreikönigstag die 37. Int. Jännerrallye: Suchten die drei Weisen einst das Kind in der Krippe, so fahndeten die "eiligen" Rallyekönige heute nach der perfekten Abstimmung für ihre Boliden. Dafür verantwortlich waren die extrem wechselhaften Witterungsbedingungen (Regen, Schnee), die dazu führten, dass kaum einer der Piloten mit dem wirklich passenden Setup bzw. den richtigen Reifen unterwegs war. Am besten zog sich Michael Lengauer mit seinem Skoda Fabia Rally2 Evo aus der Affäre, der den Tag als Führender beendete.
12,2 Sekunden liegt der Lokalmatador mit seinem Boliden aus dem BRR-Team vor dem Tschechen Filip Mares, der ebenfalls in einem Skoda unterwegs ist. Lengauer hatte dabei zwischenzeitlich schon mehr als 26 Sekunden Vorsprung, ehe er auf der Prüfung in Liebenau im einsetzenden Schneefall einen Dreher produzierte. Mit diesem war er in bester Gesellschaft - hatten doch auch fast alle anderen Piloten mehr oder weniger große Ausrutscher zu verzeichnen. Am Schlimmsten erwischte es dabei Martin Rossgatterer mit seinem Citroen: Zuerst legte der bis dahin Zweitplatzierte seinen Boliden kurz vor dem Ziel der Prüfung in Königswiesen auf's Dach - und dann versenkte er seine Chancen in einem Graben des Liebenauer Tannermoores endgültig.
Einen turbulenten Tag erlebten auch die beiden Wagner-Brüder: Simon schlug sich mehrfach mit einer nicht passenden Reifenwahl herum und ließ so ebenso wertvolle Sekunden liegen wie sein Bruder Julian, der von einem Reifenschaden nachhaltig gebremst wurde. Trotz dieser Troubles haben die beiden mit einer knappen halben Minute Rückstand auf den Leader ebenso noch alle Chancen wie der Brite Chris Ingram, der als Fünfter 41,3 Sekunden hinter der Spitze liegt. Dahinter folgt dann in Sachen Zeiten ein größerer Bruch, Martin Fischerlehner liegt als Siebenter bereits 3,17 Minuten zurück. Dieser doch deutliche Rückstand auf den führenden Michael Lengauer ist u.a. der "Schneepflugfunktion" geschuldet, die der Ford-Pilot heute mit der Sartnummer 1 spielen musste.
Durch seine Rangverbesserung am heutigen Tag bleibt "Fischi" dieses Schicksal morgen erspart - und behalten die Wetterfrösche Recht, wird der Rallyesieger am Sonntag im Schnee gekürt. Los geht's dabei bereits kurz nach 8 Uhr mit der Prüfung von Sandl nach St. Oswald, anschließend steht die selektive SP in Unterweißenbach auf dem Programm. Diese beiden Prüfungen werden am Vormittag noch einmal gefahren, ehe am Nachmittag mit der SP in Windhaag, die einmal als Powerstage gewertet wird, die endgültige Entscheidung fällt.