Tausende Fans strömten am Samstag zu den Sonderprüfungen bei der 38. Int. Jännerrallye - im Bild Hermann Neubauer vor großer Kulisse bei den berühmten Pierbach-Kehren. Fotos: was-tuat-si.at/Martin Gaisbauer

Jännerrallye: Massenhaft Zuschauer und ein Mühlviertler Spitzenduell

In sich hatte es der zweite Tag der 38. Int. Jännerrallye im Raum Freistadt: Einerseits strömten tausende Fans zu den Sonderprüfungen in der Region - und andererseits gab es ein Mühlviertler Duell um die Führung. Michael Lengauer und Simon Wagner lieferten sich dabei einen mitreißenden Zweikampf, bei dem die Führung mehrfach wechselte.

Dabei drückte Michael Lengauer den ersten SP des Tages den Stempel auf: Nach der morgendlichen Pierbach-Prüfung und den 21,3 Kilometern in Unterweißenbach war er Simon Wagner bereits um 13 Sekunden enteilt - und musste die deutliche Führung postwendend wieder abgeben: Serienmeister Wagner kam mit seinem Hyundai auf den zusehends schmieriger werdenen Straßen immer besser zurecht und stellte das Klassement mit einer überlegenen Vorstellung auf der zweiten Runde in Pierbach auf den Kopf. Wirklich abschütteln konnte er seinen Kontrahenten in der Folge allerdings nicht - und in der ersten Prüfung in Lasberg schlug Lengauer zurück: Bei dieser markierte der Vorjahressieger eine deutliche Bestzeit und legte 3,7 Sekunden zwischen sich und Wagner. Dieses knappe Polster baute er dann beim zweiten Lasberg-Durchgang mit dem Glück des Tüchtigen kräftig aus: Simon Wagner erwischte ein Reifenschaden - und plötzlich lag der Skoda-Pilot fast 17 Sekunden vorne.

Mit einer weiteren Bestzeit auf der letzten SP des Tages packte Lengauer noch ein paar Zehntel drauf - und geht damit mit 17,7 Sekunden Vorsprung auf Simon Wagner in den abschließenden Rallyesonntag. Dieser beginnt um 8 Uhr mit der Prüfung in Windhaag und endet mit jener in St. Oswald um 15 Uhr. Wer anschließend in der Freistädter Messehalle als Gesamtsieger über die Siegerrampe fahren darf, ist dabei nach wie vor völlig offen: So deutlich der Vorsprung von Lengauer aussehen mag, so sehr hat der heutige Tag gezeigt, wie schnell auch etliche Sekunden schmelzen können.

Dass dem vielleicht so ist, hoffen die Verfolger der beiden bisherigen Dominatoren. Der Tscheche Jan Cerny liegt dabei mit 51 Sekunden Rückstand noch halbwegs in Schlagdistanz, seinem Citroen-Markenkollegen Luca Waldherr fehlen schon mehr als eine Minute. Diese muss er gegenüber dem von zwei Reifenschäden eingebremsten Tschechen Filip Mares (Skoda) und Ex-Staatsmeister Hermann Neubauer (Ford) verteidigen, der nach anfänglichen Bremsproblemen gegen Tagesende mit flotten Zeiten aufzeigte. Gut schlägt sich auch Martin Rossgatterer mit dem Ford Fiesta Rally3, der als Achter aktuell in den Top-Ten zu finden ist. Nicht mehr dabei ist dagegen mit Martin Fischerlehner ein weiterer Lokalmatador, er wurde ebenso mit einem technischen Defekt aus dem Rennen gerissen wie Philipp Kreisel. -b.h.-

MIchael Lengauer und sein Beifahrer Erik Fürst liegen nach dem zweiten Rallyetag an der Spitze des Klassements.

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