Knalleffekt in der oö. Landespolitik: SPÖ-Chef LR Michael Lindner tritt zurück und scheidet aus der Politik aus. Als Motiv dafür gibt der 41jährige Mühlviertler private Gründe an. Interimistisch wird nun der frühere Minister und Bezirksvorsitzende von Urfahr-Umgebung, Alois Stöger, die Landespartei übernehmen.
Nachdem mehrere Medien bereits am Freitag-Abend über den möglichen Rücktritt berichtet hatten, wurde dieser bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Samstag-Nachmittag von Lindner offiziell bestätigt. Um "mehr für seine beiden kleinen Söhne da sein zu können", ziehe er sich aus der Politik zurück. .
Die entsprechende Entscheidung sei ihm schwer gefallen: "Es ist mir klar, dass ich damit Teile der Partei überrascht habe", betonte er. Am Montag werden die Landesgremien der SPÖ zusammenkommen und über die weitere Vorgangsweise beraten. Vorübergehend übernimmt Alois Stöger die Geschäfte als Vorsitzender der SPÖ Oberösterreich. Als Landesrat - er ist in dieser Funktion u.a. für Jugendschutz und Tierschutz zuständig - bleibe er solange im Amt, bis die Partei einen entsprechenden Nachfolger nominiert hat - so Lindner.
Mit seinem Rückzug scheidet Michael Lindner auch als Stellvertreter von SPÖ-Bundeschef Andreas Babler aus. Er übte diese Funktion aus, obwohl er sich bei der Kampfabstimmung um den Parteivorsitz für Hans-Peter Doskozil als SP-Vorsitzenden ausgesprochen hatte.