Er ist wohl einer der bekanntesten Mühlviertler überhaupt, er hat sich als Unternehmer, Spitzenpolitiker und Visionär einen Namen gemacht und ist in einem Alter noch aktiv, in dem andere längst eine ruhige Kugel schieben: Dr. Christoph Leitl wird heute 75 Jahre alt.
Der gebürtige Puchenauer, der seit vielen Jahren in Neumarkt im Mühlkreis lebt, hält auch zu seinem "Halbrunden" wenig von pensionärem Müsiggang: Seiner Devise entsprechend, wonach "Unternehmer nie aufhören, sondern nur ihre Ausrichtung ändern", ist er in vielen Bereichen aktiv: In der Europäischen Bewegung Österreich, die sich für ein starkes Europa einsetzt, wurde er kürzlich wieder zum Präsidenten gewählt - und sein neues Buch "Europa und ich" ist ebenfalls vor wenigen Tagen erschienen. Dazu ist Leitl nach wie vor ein gefragter Ratgeber, ein internationaler Netzwerker, ein gut gebuchter Vortragender und ein Motor hinter dem European Youth Forum, dem er auf der Europaburg in Neumarkt in der Steiermark eine Heimat gegeben hat.
Regional kennt man den Chef der renommierten Ziegel-Dynastie vor allem als ehemaligen Wirtschafts-Landesrat und Wirtschaftsbund-Präsident. Diese Funktion übte er viele Jahre aus und nützte sie auch in seiner Zeit als Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, um nah an der unternehmerischen Basis zu sein. Wie ihm überhaupt die Verbindung zu "seinem" Mühlviertel immer wichtig war: Trotz aller internationalen Kontakte und dem jahrelangen, erfolgreichen "Tanz" auf dem Wiener Polit-Parkett verlor er seine Heimat nie aus den Augen.
Dieser Zugang spiegelte sich auch in zahlreichen Interviews mit dem Mühlviertel-Magazin wider, für das er stets ein offenes Ohr hatte: Das erste Gespräch in der Premierennummer 2003 war der Auftakt für zahlreiche weitere Interviews, dank derer immer Antworten auf mitunter brennende Fragen gegeben werden konnten. Die so gelebte Klarheit, das Rückgrat, der Mut zu deutlichen Worten, aber auch der visionäre, optimistische Blick nach vorne waren dabei jene Markenzeichen, die aus Christoph Leitl jene Spezies Politiker machen, mit denen man als Journalist gerne arbeitet - und die heute mitunter schmerzlich vermisst wird. -b.h.-