Vor einem Bürgermeisterwechsel steht die Marktgemeinde Vorderweißenbach: Leopold Gartner (55) tritt nach 14 Jahren im Amt mit dem Jahreswechsel zurück. Seine Nachfolge wird in den kommenden Tagen geregelt.
„14 Jahre sind genug, es ist an der Zeit, das Amt in jüngere Hände zu legen“, sagt Gartner zu seinem bevorstehenden Polit-Abschied. Der Unternehmer stand seit dem Jahr 2009 an der Spitze der Sternsteingemeinde – und blickt zufrieden auf seine Amtszeit zurück: „Es war spannend, intensiv und vor allem herausfordernd“, meint er. Dabei war die erfolgreiche Gemeindefusion mit Schönegg so etwas wie das „Schlüsselprojekt“. „Die Fusion hat sehr viel verändert, unsere Gemeinde stellt sich heute ganz anders als bei meiner Wahl im Jahr 2009 dar“, sagt der scheidende Ortschef. Dabei ist nicht nur die Bevölkerungszahl von knapp 2.000 auf inzwischen fast 2.900 angewachsen – auch die wirtschaftliche Struktur präsentiert sich völlig verändert: „Wir haben viel mehr Arbeitsplätze in der Gemeinde und spielen dank dem Hotel Guglwald auch touristisch in der Oberliga des Mühlviertels mit“, freut sich der VP-Politiker.
Die positive wirtschaftliche Entwicklung und der Zuzug sind dabei auch wesentlich dafür verantwortlich, dass Leopold Gartner ein wirtschaftlich gut bestelltes Haus übergeben kann. „Wir konnten unser Budget in all den Jahren nicht nur ausgeglichen gestalten, sondern auch Rücklagen für wichtige Projekte wie den vor wenigen Tagen eröffneten Bauhof bilden“, sagt der Ortschef. Wer ihn in dieser Funktion beerben wird, entscheidet sich in den kommenden Tagen: „Die diesbezüglichen Gespräche stehen unmittelbar vor dem Abschluss“, sagt Gartner dazu.
Gemeinsam mit dem aktuell noch amtierenden Bürgermeister tritt nach mehr als 25 Jahren im Amt auch der langjährige Gemeinderat und Gemeindevorstand Dr. Richard Barth zurück: Er stand Gartner in seiner Amtszeit mit seinem Know-how als Jurist bzw. als Spitzenbeamter im Amt der oö. Landesregierung als wichtiger Berater zur Seite. „Die Kommunalpolitik ist inzwischen so komplex geworden, dass es ohne rechtliche Kenntnisse nicht mehr geht. In diesem Bereich konnte ich mich auf Richard Barth immer verlassen – und bin ihm dafür am Ende meines politischen Weges ganz besonders dankbar“, streut der scheidende Ortschef seinem langjährigen Wegbegleiter Blumen.