mühlviertel.kommentar

Teresa Haudum

Auf gute Nachbarschaft

 

Europa steht derzeit in vielerlei Hinsicht im Fokus – nicht nur aufgrund der EU-Wahlen am 9. Juni, sondern auch durch die Gedenkveranstaltungen zum Fall des Eisernen Vorhanges vor 35 Jahren. Diese machen deutlich, wie sehr sich das Mühlviertel und das südliche Tschechien seit der Grenzöffnung verändert haben: Aus einst abgeschotteten Regionen sind kooperierende Partner geworden.

Wirtschaft und Tourismus gehen hier mit großen Schritten voran: Arbeitskräfte aus Tschechien sind etwa im heimischen Bau- oder Gastronomiegewerbe von großer Bedeutung; und mit dem Moldaustausee liegt eine attraktive Region, die jährlich hunderttausende Nächtigungen verzeichnet, „vor der Haustür“.

Zu dieser Kooperation gehören tragfähige Beziehungen, die länderübergreifend aufgebaut und gepflegt werden müssen: Ein inszeniert wirkender und vom Vorwahlkampf geprägter „Europa-Dialog“ (Bericht im aktuellen Mühlviertel-Magazin) ist dafür zwar ganz nett, aber wenig nachhaltig. Vielmehr braucht es längerfristige Strukturen und Breitenwirksamkeit, wie sie z. B. Vereine schon jetzt schaffen: Etwa, wenn tschechische Fußballspieler bei heimischen Mannschaften kicken – und dadurch zu „Botschaftern“ zwischen den Kulturen werden.

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