mühlviertel.kommentar

Bernhard Haudum

Der Traum vom Bürokratieabbau

 

Es klingt fast wie eine gefährliche Drohung, wenn die Politik immer wieder von Bürokratieabbau spricht: Weiß man doch als gelernter Österreicher, dass die Ankündigung von weniger Bürokratie in der Regel letztlich mehr derselben bedeutet.

Warum das so ist, haben schon kluge Köpfe weitgehend ergebnislos zu ergründen versucht. Fakt ist, dass die Versuche, etwas zu vereinfachen, oft genau das Gegenteil bewirken. Dabei erweist sich die Bürokratie als  zäh und gleicht einem Wurm, dem man zwar den Kopf abschlägt, der am anderen Ende dafür aber umgehend zwei neue bekommt.

Wirtschaft zahlt die Zeche

Die Zeche für diesen nicht enden wollenden Kreislauf zahlt vor allem die Wirtschaft: Jungunternehmer treibt der ganze Wahnsinn ebenso an ihre Grenzen wie gestandene Firmenchefs. Ganz zu schweigen von den Betriebsübergebern, denen der angeblich wohlverdiente Gang in die Pension mit allerlei Bürokratieschikanen „versüßt“ wird. Hier Abhilfe zu schaffen, wäre längst überfällig - ist durch Standes- und Politinteressen aber zum Scheitern verurteilt: Diese siegen im Match mit der Sache an sich und sorgen so dafür, dass der Traum von weniger Bürokratie wohl noch sehr, sehr lange ein solcher bleiben wird.

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