mühlviertel.kommentar

Bernhard Haudum

Ein fragwürdiger "Polit-Stallgeruch"

 

So emotional die Diskussion um den Neubau von Windrädern geführt wird (siehe Bericht im aktuellen Mühlviertel-Magazin), so wenig rückt dabei ein durchaus bemerkenswerter Aspekt in den Fokus: Nämlich jener, dass die Standortgemeinden von den Betreibern finanzielle Zuwendungen erhalten.

Diese werden meist als Beiträge in Sachen Infrastruktur „getarnt“, sind aber angesichts ihrer Höhe wohl wesentlich mehr: Häufig im deutlich fünfstelligen Bereich angesiedelt, ergeben sie über die Nutzungsdauer eines Windrades ein erkleckliches Sümmchen.

"Versüßte" Beschlüsse

Dagegen wäre grundsätzlich nichts einzuwenden - wäre da nicht eine „Kleinigkeit“, die die Zahlungen in einem anderen Licht erscheinen lassen: Sind doch die Standortgemeinden bei der Genehmigung der Anlagen entscheidend mit am Zug. Werden die notwendigen Beschlüssen dabei mit der Aussicht auf dicke Eurobündel „versüßt“, ist das nicht gerade eine Politik der sauberen Art.

Sich selber Anlagen zu genehmigen, von denen man dann kräftig profitiert, taugt vielmehr für jenen äußerst fragwürdigen, korrumpierten Polit-„Stallgeruch“, gegen den sich die im Frühjahr auf die Wiesen und Felder ausgebrachte Gülle wie ein edler Duft von Chanel ausnimmt.

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