mühlviertel.kommentar

Bernhard Haudum

Solidarität sieht anders aus

 

Es sind Zahlen, die nachdenklich stimmen: Laut dem Wifo zahlen gerade einmal rund 20 Prozent aller Erwerbstätigen netto in die österreichischen Sozialtöpfe ein, während alle anderen direkt oder indirekt aus diesen Leistungen beziehen.

Dabei werden etliche dieser Leistungen von den Menschen gar nicht als solche gesehen: Einerseits sind sie selbstverständlich, andererseits fehlt vielfach das Wissen um deren ökonomische Zusammenhänge. Und damit das Bewusstsein, dass unser Sozialstaat letztlich nur dank einer massiven Umverteilung nach wie vor am Funktionieren gehalten wird.

Reformbedürftiges System

Dass dem so ist, haben wir dabei nicht der Politik, sondern jenen Tüchtigen zu verdanken, die die Ärmel aufkrempeln und anpacken: Unternehmern, die Firmen gründen und erfolgreich machen, Angestellten, die wissen, was Sache ist und Arbeitern, die engagiert zugreifen. Sie halten das Werkel am Laufen - und zeigen gleichzeitig, dass das System an sich höchst reformbedürftig ist: Sich an 20 Prozent abzuputzen, ist hochgradig unfair und hat schon gar nichts mit jener Solidarität zu tun, die in Sonntagreden allzu gerne beschworen wird.

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