Dass die beiden Volksbefragungen zu den möglichen Windkraftprojekten in Schenkenfelden und Grünbach jetzt Geschichte sind, sorgt wohl in etlichen Haushalten der beiden Gemeinden für aufatmen. Nicht aufgrund des Ergebnisses – dieses hinterlässt naturgemäß einen Teil der Bevölkerung erleichtert, den anderen enttäuscht zurück –, sondern aufgrund der Tatsache, dass nun ganz zähe Wochen voller Diskussionen, ideologischer Grundsatzgefechte und Wählermobilisierung zu Ende sind.
Bürgerinitiativen, Infoveranstaltungen, Begehungen, Aufsteller, Flugblätter und vieles mehr sind ein deutlicher Ausdruck dessen, wie sehr die Windkraft in unseren Breiten polarisiert. In einer ideologisch und emotional aufgeladenen Debatte haben es sachliche Argumente schwer – ein solches Umfeld ist ein Nährboden für gesellschaftliche Gräben, die sich in Ortschaften, Siedlungen und manchmal sogar in Familien auftun.
Was darunter leidet, ist die Fähigkeit, einander zuzuhören: Während strikte Befürworter Sorgen um Lärmbelästigung, Grundwasser und landschaftliche Einschnitte nicht hören (wollen), haben Gegner gröbere Probleme damit, in solchen Projekten eine Chance zu sehen. Es bleibt ein geteilter Ort – und mit ihm die Frage, ob die Befragung das wert war.