Derbys – so wie hier zwischen Wippro Vorderweißenbach und Gramastetten – lockten die Zuschauer in Scharen auf den die Fußballplätze. Fotos: Martin Gaisbauer

Erfolgreiche Aufsteiger, gebeutelte Absteiger und Trainer mit kurzer Halbwertszeit

Das Fußballjahr 2023 ist Geschichte – und auch diesmal blicken wir wieder in einer bewusst subjektiv gehaltenen Bilanz zurück: Dabei stehen erfolgreiche Aufsteiger, deutlich weniger erfolgreiche Absteiger und Trainer im Mittelpunkt, die ihr Engagement allzu schnell wieder beenden mussten. 

Aufsteiger

im Rampenlicht: Als Zweiter der Landesliga Ost stieg Vortuna Bad Leonfelden in die OÖ. Liga auf – und machte dort Schlagzeilen: Einerseits verkaufte man sich in sportlicher Hinsicht auf dem ungewohnten Terrain mehr als respektabel, andererseits kam es innerhalb weniger Monate zu zwei Trainerwechseln: Daniel Maier wanderte in den Profifußball ab, seinem Nachfolger Robert Lenz wurde nach Ende der Herbstsaison der Stuhl wieder vor die Tür gestellt.

Bilanz

der besonderen Art für den SV Gramastetten: Mit 16 Zählern führen die Schützlinge von Trainer Patrick Philipp nach dem Herbstdurchgang die Auswärtstabelle der 1. Klasse Nord an – und rangieren in der Heimtabelle mit fünf Zählern auf dem letzten Platz. In der Fremde feierte man fünf Siege, im eigenen Stadion gerade einmal einen. Dank der Auswärtspunkte hält man in der Tabelle aber vorne mit und überwintert als Dritter.

Chancenverhinderer

vom Dienst: Stolze 425 Minuten am Stück konnte der Gallneukirchner Schlussmann Lukas Kürnsteiner seinen Kasten in der Bezirksliga Nord sauber halten. Sportlich half diese reife Leistung seinem Team aber nur bedingt: Nach einem eher durchwachsenen Herbstdurchgang beträgt der Rückstand auf Winterkönig UFC Eferding bereits 15 Punkte.

Stolze 425 Minuten am Stück hielt der Gallneukirchner Torhüter seinen Kasten sauber.

Die Überraschung

in der Bezirksliga Nord waren die Aufsteiger Schweinbach und Haslach. Beide Teams zeigten mit starken Leistungen auf und überwintern im Vorderfeld der Tabelle. Haslach feierte den gelungenen Ligaeinstand unter der Regie des Bad Leonfeldners Andi Jobst, der den Verein als Aufsteiger übernahm.

Eng

dürfte es auch in dieser Saison für die DSG Union Altenberg mit dem Klassenerhalt in der Bezirksliga Nord werden: So wie im Vorjahr werden die Schützlinge von Trainer Mario Jaksch neuerlich ein starkes Frühjahr brauchen, um die Rote Laterne doch noch los zu werden. Die Chancen dafür sind auf alle Fälle da, der Abstand auf die unmittelbaren Konkurrenten Haibach und Wartberg beträgt nur wenige Punkte.

Flitzer

im Unterhaus: Nicht schlecht staunten die mehr als 400 Fans, als beim 1. Klasse Nord-Derby zwischen St. Stefan und Wippro Vorderweißenbach in der Pause ein Flitzer den heiligen Rasen der HOGA-Arena enterte. Er tat dies trotz herbstlich-frischer Temperaturen den großen Vorbildern entsprechend in einem als mutig zu bezeichnenden Textil-Outfit, für das er vom Publikum mit dem entsprechenden Applaus bedacht wurde.

Günther Lang

Nach einigen Jahren bei Landesligist Rohrbach kickt das Hellmonsödter „Urgestein“ nun wieder für seinen Stammverein. Dort ist er nicht nur spielerisch ein Leistungsträger, sondern auch ein gefürchteter Freistoß-Schütze: Mit einem davon brachte er seinen Verein im Derby gegen Vorderweißenbach in die Partie zurück, am Ende siegten die Hellmonsödter mit 3:2.

Hoffnung

auf sofortigen Wiederaufstieg: Nachdem man im Frühling völlig unerwartet den Klassenerhalt in der Bezirksliga Nord verpasste, geht es mit der Union Wippro Vorderweißenbach sportlich wieder aufwärts. Als souveräner Herbstmeister der 1. Klasse Nord haben die Schützlinge von Trainer Andi Prammer die realistische Chance, im kommenden Frühjahr wieder aufzusteigen.

Interessant

könnte der Titelkampf in der Landesliga Ost werden: Mit Herbstmeister Rohrbach-Berg, Donau-Linz und Haka Traun liegen drei Teams innerhalb von vier Punkten. Die Rohrbacher überraschten im Herbst mit einer erstklassigen Performance, wobei die Defensive mit nur 10 Gegentreffern das Prunkstück des Teams war.

Mit nur 10 Gegentreffern war die Defensive das Prunkstück des Teams von Herbstmeister Rohrbach-Berg.

Jonas Oberaigner

avancierte nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Florian Froschauer zum Einser-Keeper der SU Vortuna Bad Leonfelden. Trotz fehlender Erfahrung auf OÖ. Liga-Niveau machte der vom SV Haslach kommende und zwischenzeitlich bei Rohrbach/Berg engagierte Schlussmann seine Sache sehr gut.

Kleinzell,

St. Peter/Wbg., Walding/Rottenegg und St. Veit/Mkr. – diese vier Teams dürften in der 2. Klasse Nord-West das Titelrennen unter sich ausmachen. Die Entscheidung werden vermutlich die direkten Duelle bringen, die bereits im Herbst das Salz in der Titelsuppe waren und jede Menge Zuschauer anzogen.

Leer

ging die Union Feldkirchen/D. in dieser Klasse im Herbstdurchgang in puncto Siege aus: Ohne einen einzigen vollen Erfolg und mit nur einem Remis rangiert man auf dem letzten Tabellenplatz. Dafür hat man in der E24-Wertung die Nase klar vorne. Diese dokumentiert, dass ganz viele junge Spieler zum Einsatz kommen, die aktuell noch sportliches Lehrgeld zu bezahlen haben.

Mittendrin

statt nur dabei ist die SU Intersport Pötscher Schenkenfelden im Titelrennen der 1. Klasse Nordost: Die vom früheren LASK-Kicker Walter Hochmair betreute Truppe rangiert nach dem Herbstdurchgang auf dem dritten Zwischenrang. Mit Routinier Philipp Pupeter hat man dabei auch einen Top-Torschützen mit an Bord „Pupi“ brachte es im Herbst auf 13 Volltreffer.

 

Hier weiterlesen: Das Fußballjahr von A bis Z - Teil 2

 

Ein nicht alltäglicher Anblick: Ein „Flitzer“ im Fußball-Unterhaus.

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